Wohl kaum jemand kann sich vorstellen, dass in Suhl der Busverkehr zusammenbrechen würde. Kinder nicht mehr zur Schule kämen, Rentner nicht mehr zum Einkaufen oder zum Arzt. Im Landkreis Hildburghausen ist das passiert. Inzwischen beschäftigt der Vorgang sogar den Thüringer Landtag wie es "Freies Wort" zu entnehmen war. Dass es eine solche Horrorvorstellung in Suhl nicht geben wird, dafür wurden vor 20 Jahren bereits mit der Gründung der Städtischen Nahverkehrsgesellschaft (SNG) durch Stadtrat und Verwaltung die Weichen gestellt.
Verein und Fraktion Freie Wähler Suhl halten es für angebracht, auf diese wichtige Leistung der Stadt in schwieriger Finanzlage hinzuweisen. Während im Nachbarkreis der Busverkehr zum Erliegen kam, konnte die SNG am 4. September ihr erfolgreiches 20-Jähriges mit den Fahrgästen feiern. Für uns Suhler ist die SNG Selbstverständlichkeit und nicht mehr wegzudenken. Mit seinem Betrauungsbeschluss hat der Stadtrat vor einigen Monaten Sorge dafür getragen, dass die Leistungen des Unternehmens eines Tages nicht wie im Kreis HBN von einer französischen Firma übernommen werden. Stadtrat und Verwaltung stehen dazu, die SNG mit städtischem Geld zu unterstützen.
Dem Bürger sei gesagt, dass das Unternehmen jährlich eine beträchtliche städtische Finanzspritze benötigt. Diese liegt nunmehr bei ca. einer Million Euro. Das ist eine große Leistung. Sie müsste weit höher liegen, würde die Geschäftsführung nicht seit Jahren alle Register der Kosteneinsparung und Erhöhung der Effizienz ziehen. Auch die Belegschaft der SNG hat durch einen Haustarifvertrag großen Anteil an Einsparungen. Natürlich kann sich Suhl in Zukunft keine Subvention ins Uferlose leisten. Bei sinkenden Landeszuschüssen, abnehmenden Fahrgastzahlen durch die demografische Entwicklung und die unkalkulierbaren Dieselkosten werden SNG-Geschäftsführung und SNG-Aufsichtsrat künftig noch stringenteres Wirtschaften im Blick haben müssen.
Die Bürger unserer Stadt können die SNG jedoch tatkräftig in ihrem attraktiven Fortbestand unterstützen, indem sie einfach öfter das eigene Auto stehen lassen und mit dem Bus fahren. Je mehr Menschen dies tun, umso besser wird unser öffentlicher Nahverkehr bleiben - es ist ein Wert, über den wir einfach einmal öffentlich reden wollten.
Ingrid Ehrhardt, Fraktionsvorsitzende Freie Wähler Suhl
Zur Attraktivität des Busverkehrs in Suhl tragen auch neue Haltestellen wie vor dem Ringberg Hotel oder am Tierpark bei